Was ist Seide?
Seide ist eine textile Endlos-Faser, die aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen wird. Sie hat ihren Ursprung in China.
Vor etwa 5000 Jahren soll der chinesische Kaiser Fu Xi bereits Seide zur Herstellung von Bekleidung verwenden lassen haben.
Seide ist das wohl wertvollste textile Naturprodukt. Seide hat eine sehr hohe Festigkeit, wirkt isolierend gegen Wärme und Kälte.
Wie die Seidenfaser entsteht:
Die Seidenraupe spinnt sich in einen Kokon ein, sobald sie ausgewachsen ist. Ist sie aus ihrem Ei geschlüpft, wächst sie sehr schnell, nimmt das Zehntausendfache an Gewicht zu und wird bis zu 9 cm lang. Dies geschieht innerhalb eines Monats nachdem sie geschlüpft ist. Dabei befriedigt sie ihre immense Fresslust mit den Blättern des Maulbeerbaumes.
Hat sie so ihre endgültige Größe erreicht, beginnt sie mit dem Spinnvorgang.
Den dazu nötigen Faden erzeugt die Spinnwarze, die sich an der Unterlippe der Raupe befindet. Die dabei ausgepresste Flüssigkeit erstarrt sofort an der Luft zu dem Seidenfaden, den die Raupe nun in achterförmigen Windungen so lange um ihren Körper legt, bis sie sich komplett in einen eiförmigen Kokon eingesponnen hat, um sich dort ungestört über die Verpuppung zum Nachtfalter verwandeln zu können.
Ist die Raupe so zur Puppe geworden, wird das Kokongehäuse samt Puppe in einem speziellen Ofen getrocknet noch bevor der Nachtfalter in Spe damit begonnen hat, das Kokongehäuse zu durchbrechen. Dies ist leider deshalb unerlässlich, weil sonst der Seidenfaden beim Schlüpfen des Nachtfalters (in spe) an vielen Stellen durchbrochen worden wäre und der Seidenfaden dadurch unbrauchbar geworden wäre.
Nun wird der Seidenfaden in einem speziellen Abhaspel-Verfahren vorsichtig vom Kokon abgewickelt und schließlich unterschiedlichsten Verarbeitungsprozessen zugeführt.
Zuletzt aktualisiert 13.06.2024 11:30